Viva la Vulva

Ein Film von Gabi Schweiger
A 2019, 52 min.
Fertiggestellt

Synopsis


Fotze. Cunt. Chatte. Lustgrotte. Kleschn.
In den meisten Sprachen werden Bezeichnungen für die Vulva als Schimpfwörter verwendet. Wie gehen Menschen, Männer wie Frauen, mit dem weiblichen Geschlechtsteil um? Was für einen Stellenwert hat die Vulva in der Sprache? Und in der Kultur? Wann ist Weiblichkeit etwas Positives – und keine Ware mehr?

In ihrer Dokumentation zeigt Regisseurin Gabi Schweiger auf, wie es heute aussieht mit dem Selbstverständnis von Frauen und der weiblichen Sexualität.

Immer noch scheint sich alles um die Ikonisierung des männlichen Penis zu drehen. Die Vulva, in ihrer Gesamtheit - und nicht nur auf ein Loch reduziert - ist in unserer Kultur nicht vorhanden, weder sprachlich, noch als Metapher, wie zum Beispiel das allgegenwärtige „Phallische“. Das geht sogar so weit, dass auch heute immer noch kaum jemand weiß, wie eine Klitoris tatsächlich aussieht.

Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal erzählt über die Rolle der Vulva in alten Mythologien, die Vulva war es, die die Welt retten konnte, schließlich kommt aus ihr das Leben. Gipsvulven in aller weiblichen Vielfalt werden von Gloria Dimmel gefertigt. Die französische Künstlerin Ovidie und die Psychologin Sandra Konrad besprechen den sexuellen Widerspruch in unserer Gesellschaft. Einerseits gebe es für alle Geschlechter vermeintlich sexuelle Freiheiten wie noch nie, andererseits hat die allgegenwärtige Pornoindustrie sexuelle Maßstäbe und Schönheitsideale eingeführt, die gerade für junge Menschen mehr Zwang als Lust hervorrufen. Die Senegalesin Fatou Mandiang Diatta rappt unter ihrem Künstlernamen "Sister Fa" gegen die Genitalverstümmelung an. Es betrifft immer noch 94% der Mädchen in ihrem Land. Die Aktivistin Seyran Ateş plädiert für eine sexuelle Revolution des Islam und die Gleichstellung von Mann und Frau als Grundpfeiler und Wegbereiter für demokratische Verhältnisse. Wie kann sich Weiblichkeit als das, was sie ist, darstellen, ohne dafür bestraft zu werden?

Der erste Schritt dazu wäre wohl die Anerkennung von Diversität - der Meinungen, der Bedürfnisse und des Aussehens. Auch jener der Vulven.

Credits


Buch & Regie:
Gabi Schweiger

Kamera:
Eva Testor

Ton:
Eva Hausberger

Schnitt:
Max Kliewer
Niki Mossböck
Samira Ghahremani

Musik:
Marcus Nigsch

Schnittassistenz:
Georg Vogler

Colour Grading:
Lukas Lerperger

Produktionsleitung:
Catrin Freundlinger

Produzenten:

Markus Glaser

Nikolaus Geyrhalter

Michael Kitzberger

Wolfgang Widerhofer


Produktion:
NGF - Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH

in Koproduktion mit:
ORF
arte

Mit Unterstützung von:
Fernsehfonds Austria
Filmfonds Wien

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© Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH

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Preise

Franz-Grabner-Preis, Diagonale, Festival des österreichischen Films, Graz (2020)

Termine

06.03.2019 Arte
24.02.2019 Erstausstrahlung im ORF


Produktion